Lebendige Partnerschaften

Die Gemeinde Kirchheim b. München pflegt zurzeit zwei Partnerschaften mit anderen europäischen Gemeinden. Im Jahr 1998 wurde die Partnerschaft mit Caramanico/Terme, Italien und im Jahr 2006 mit Páty, Ungarn eingegangen. Seither gibt es mit beiden Gemeinden durch regelmäßige, gegenseitige Besuche einen regen Austausch. Sowohl auf kommunaler Ebene als auch im Privaten gibt es einen intensiven Kontakt und bereits jetzt langjährige Freundschaften. Ein Beispiel für den kulturellen Austausch ist, dass sowohl in Caramanico als auch in Páty ein kleiner, traditioneller, bayerischer Maibaum steht, den Kirchheim jeweils als freundschaftliches Geschenk mitgebracht und aufgestellt hat.

Terme di Caramanico (Italien)

Musik verbindet Menschen – Musik verbindet Kulturen. So ist in den 90er Jahren zwischen der Musikkapelle Kirchheim und der Blaskapelle aus Caramanico ein Kontakt entstanden, durch den im Jahr 1998 die Gemeinde Kirchheim b. München mit dem ca. 2.500 Einwohner großen italienischen Ort Caramanico (Terme) eine Städtepartnerschaft eingegangen ist. Seither lebt der Kontakt zwischen den beiden Gemeinde und viele private Freundschaften wurden geschlossen.

Wappen Caramanico

Lage

Caramanico liegt in den Abruzzen am Fuße des 2.795 m hohen Monte Amaro und im Herzen des Maiella-Nationalparks etwa 650 Meter über dem Meeresspiegel auf einem Hügel am Fuße des Majella-Massivs zwischen den Tälern des Flusses Orta und seines Nebenflusses Orfento. Caramanico ist ca. 100 Minuten von Rom und 35 Minuten von Pescara entfernt. Die Provinzhauptstadt Pescara liegt ca. 50 km östlich an der Adria und verfügt über einen Flughafen.

Klima

Trockene Kälte im Winter
Windig und trockenwarm im Sommer
Mild im Frühjahr und Herbst

Tourismus und Freizeit

In Caramanico befindet sich eine der ältesten Thermen Italiens (Schwefelbad), welche bereits 1901 eröffnet wurde. Das Wasser der Quellen ist schwefelhaltig und wird für Badekuren, Inhalationen und Fangopackungen genutzt. Hier haben Sie die Möglichkeit, die verschiedensten Anwendungen wie Schlammbad, Massage, Inhalation, uvm. zu nutzen.

Generell lebt Caramanico Terme heute vom Tourismus. In einem Park befinden sich die Thermen sowie der Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen im Majella-Nationalpark, wie z.B. durch den Canyon des Tales des Flusses Orfento. Im Winter kommen auch Skitouristen.

Weitere Aktivitäten in und um Caramanico:

  • Free climbing
  • Wandern
  • Trekking
  • Mountainbike
  • Reiten
  • Langlauf- und Alpin Ski
  • Bungee-Jumping
  • Drachenfliegen
  • Kayak usw…

Páty (Ungarn)

Im Jahr 2006 ist die Gemeinde Kirchheim b. München mit dem ungarischen Ort Páty eine Städtepartnerschaft eingegangen. Ausschlaggebend dafür waren neben zunächst wirtschaftlichen Aspekten auch die ähnliche geographische Situation beider Partnergemeinden: die unmittelbare Nachbarschaft zu einer Großstadt. Der kulturelle und kommunale Austausch sowie der enge, private Kontakt vieler Kirchheimer und Pátyer Familien haben eine lebendige Partnerschaft entstehen lassen.

Wappen Páty

Erste Kontakte, Beginn der Partnerschaft, Entstehungsgrund

Die Anregung, eine Partnerschaft mit Páty einzugehen, kam im Jahr 2003 von der Handelskonsulin Anna Esz vom Ungarischen Generalkonsulat München im Rahmen eines Wirtschaftsforums. Der damalige 3. Bürgermeister von Kirchheim, Günter Schwindl, griff diesen Vorschlag sofort auf. In der Folge gab es erste gegenseitige Besuche von Gemeindevertretern und am 24.09.2006 wurde in Kirchheim die Partnerschaft offiziell besiegelt; am 02.06.2007 erfolgte die Unterzeichnung in Páty.

Einwohnerzahl und Lage

Páty hat etwa siebentausend Einwohner auf einer Fläche von 39,3 km2. Der Ort liegt im Zsámbéker Becken, etwa 20 km von Budapest entfernt und etwa 180 Meter über dem Meeresspiegel. Das Randgebiet des Beckens ist umgeben von einem 210-360 m hohen Hügelland, das überwiegend landwirtschaftlich genutzt wird. Alle Gemeinden im Zsámbéker Becken sind durch Wanderwege untereinander erreichbar.

Wirtschaft und Verkehr

Der Ort ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus) und mit dem Auto über die Autobahn M1 leicht erreichbar. Das Gewerbegebiet in Páty befindet sich noch in den Anfängen, vor allem weil die direkte Anbindung zur Autobahn noch nicht fertiggestellt ist und im Nachbarort Biatorbagy an der Autobahnausfahrt bereits ein Gewerbepark entstanden ist.

Weinkeller/Besonderheiten

Das 19. Jahrhundert brachte für Páty durch die Aufhebung der Leibeigenschaft bedeutende Veränderungen. Neben der traditionellen Ackerkultur gewannen der Gemüse-, Obst- und Weinbau an Bedeutung. Aus den an den Südhängen des Dorfes angebauten Weintrauben wurde Qualitätswein hergestellt, der unter dem Namen „Pátyer Roter“ bekannt wurde. Der Bau der Weinkeller, ca. an die 300 Stück, lässt sich ab 1805 bis ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts zurückverfolgen. 1870 vernichtete eine verheerende Reblaus sämtliche Weinstöcke und der Weinanbau kam zum Erliegen. Erst seit kurzem wird wieder damit begonnen und die Pátyer Winzer sind eifrig bemüht, den Kellerberg mit neuem Leben zu füllen. Mit den „Pátyer Weinkellertagen“ wollen der Gemeinderat und die Bürger gemeinsam auf den landesweit einzigartigen Kellerberg aufmerksam machen.

Geschichtliche und Religion

Der Name des Dorfes wurde 1286 erstmals schriftlich als „Paagh“ erwähnt. Die Spuren menschlichen Lebens aber führen weit zurück in die Vergangenheit. Im Jahre 2004 stieß man bei archäologischen Grabungen außerhalb des heutigen Dorfgebietes auf einen Urnenfriedhof der mittleren Bronzezeit (3000 Jahre v. Chr. – 1. Jh. v. Chr.). In der späten Eisenzeit lebten im Gebiet des heutigen Komitats Pest Eravisken keltischen Ursprungs, die als eines der ersten Völker des Karpatenbeckens Metallgeld als Zahlungsmittel verwendeten. An der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert siedelte sich eine kleine Gruppe von Ostgoten und Alanen an. Im mittelalterlichen Páty, das bis zur Türkenherrschaft mehrfach seinen Besitzer wechselte, wohnten laut Urkunde die Sattelmacher des Königs. Die Reformation schlug schnell starke Wurzeln in der Siedlung; seit 1626 ist bereits eine Namensliste der Pfarrer bekannt. Die alte Kirche wurde infolge des Toleranzedikts von 1781 abgerissen und an ihrer Stelle 1783 die jetzige Barockkirche erbaut. 1779 wurde auch der Grundstein für die katholische Kapelle durch schottische Benediktiner gelegt. Die katholische Gemeinde ist seit 1936 selbständig. Im Jahre 1820 begann Husarenoberst Ignác Splényi in Páty mit dem Bau eines Schlosses, das 1825 fertig gestellt wurde. Laut mündlicher Überlieferung bestand dessen Zaun aus 350 Gewehrläufen. Nach 1945 nutzten das Schloss verschiedene Organisationen zu unterschiedlichsten Zwecken. Im Jahr 2008 erwarb es die Gemeinde Páty. In einem der Gebäudeflügel befinden sich derzeit die Schul- und Gemeindebibliothek sowie eine für die Verwaltung zuständige Abteilung.