Kirchheim wird zur Smart City
Digital und modern – die Gemeinde wird mit 2,45 Millionen Euro vom Bund gefördert: Kirchheim ist als Modellgemeinde im Rahmen des Forschungsprojektes „Smart Cities Made in Germany“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat ausgewählt worden. Damit erhält die Kommune 2,45 Millionen Euro über die nächsten drei Jahre, um digitale Projekte umzusetzen.
Mit den Modellprojekten Smart Cities unterstützt die Bundesregierung Kommunen dabei, die Digitalisierung strategisch im Sinne einer integrierten, nachhaltigen Stadtentwicklung zu gestalten. Auf die Ausschreibung des BMI hatten sich insgesamt 86 Städte, Kreise und Gemeinden sowie interkommunale Kooperationen aus ganz Deutschland beworben. 32 Projekte gehören nun der zweiten Staffel der Modellprojekte Smart Cities an, darunter auch Kirchheim. Auf die Gemeinde entfallen damit 2,45 Millionen Euro. Das entspricht einer 65-Prozent-Förderung vom Gesamtprojekt. „Das ist ein idealer Anschub für viele laufende Projekte, die bei uns anstehen“, erklärt Erster Bürgermeister Maximilian Böltl. „Wir wollen im Projekt die verschiedenen Entwicklungsbausteine um Städtebau, Mobilität, Bildung und Betreuung mit intensiver Beteiligung der Bürger smart zusammenführen und gleichzeitig auch Testfeld sein für geeignete Innovationen in diesen Bereichen. Dass wir ausgewählt wurden, ist auch ein tolles Zeugnis für unser engagiertes Team im Rathaus!“, so Böltl weiter.
Verantwortlich für die Kirchheimer Bewerbung unter dem Titel „Smartheim“ war Wirtschaftsförderer Tobias Schock. Er sagt: „Kirchheim ist ein Leuchtturmprojekt, das zeigen wird, dass Digitalisierung nicht nur in Großstädten von Vorteil ist, sondern auch in kleineren Orten große Vorteile für die Bürger bringen kann. Die Förderung des Bundes unterstützt uns dabei, dies in der Realität umzusetzen.“ Ziel des Förderprogramms sei es, Strategien und Entwicklungsprojekte voranzubringen, die sich digitale Konzepte zu Nutze machen. Die gesammelten Erkenntnisse sollen anderen Kommunen zugänglich gemacht und so in die Breite getragen werden.
Kirchheim setzt bei seinem Projekt auf einen offenen Netzwerk-Ansatz, der Start-Ups, Universitäten und etablierte Unternehmen untereinander vernetzt und zu Innovation ermutigt. Die Gemeinde bietet die Plattform für die Projektpartner, neue Konzepte mit Bürgernutzen unbürokratisch direkt im Ort zu erproben und so echte Erfahrungen zu sammeln, die die Entwicklung voranbringen.
Das Herzstück wird dabei ein „3-D-Modell“ der gesamten Gemeinde sein, in dem die Gebäude, das Mobilitätsverhalten (wie Verkehrsfluss, Fußgänger- und Radfahrer-Frequenzen, etc.) sowie bspw. die Anzahl der Insekten und Vögel, die in Kirchheim beheimatet sind, erfasst werden. „Selbstverständlich stets anonymisiert und unter Berücksichtigung des Datenschutzes“, erklärt Wirtschaftsförderer Tobias Schock.
Dadurch wird die Arbeit von Verwaltung und Gemeinderat enorm erleichtert, da die ineinander greifenden Faktoren für viele Bereiche wesentlich schneller, einfacher und effizienter abgeglichen werden können. Bereits heute erfasst die Gemeinde an verschiedenen Stellen im Ort Daten über Sensoren, beispielweise zu Luftqualität und Verkehrsaufkommen, um daraus wertvolle Erkenntnisse für Verbesserungen zu gewinnen.
Kirchheim bietet damit die Möglichkeit, innovative Konzepte direkt vor Ort zu erproben, um die Technik unter realen Bedingungen zu testen und so dazu beitragen, die Lebensqualität in der Gemeinde zu verbessern.