Containerunterkunft in Kirchheim der Öffentlichkeit vorgestellt
Vorübergehende Bleibe für knapp 200 Bewohner bis Ende 2026 – Erste Bewohner sollen in wenigen Wochen einziehen
In Kirchheim ist in den vergangenen Monaten eine neue Unterkunft zur vorübergehenden Unterbringung von Geflüchteten errichtet worden. Bei einem Tag der offenen Tür am Donnerstag, 12. September 2024, stellten Landrat Christoph Göbel und Kirchheims Erster Bürgermeister Stephan Keck den Bürgerinnen und Bürgern die Planungen vor und gaben Einblicke in die Wohncontainer.
Maximal 198 Personen sollen dort künftig auf einem Grundstück, das die Gemeinde Kirchheim dem Landkreis zur Verfügung gestellt hat, eine vorübergehende Bleibe finden. Die Unterkunft, die entsprechend vertraglicher Vereinbarungen bis 31.12.2026 geflüchteten Menschen ein Dach über dem Kopf bieten soll, besteht aus insgesamt 36 Wohneinheiten. Jede Einheit verfügt über drei Schlafzimmer, einen Küchenbereich mit Herd und Spüle sowie ein Badezimmer. Die Zweibettzimmer sind mit Spinden, einem Kühlschrank sowie einer Sitzgelegenheit mit Tisch und Stühlen ausgestattet. Darüber hinaus stehen den Geflüchteten Waschküchen und Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Drei der insgesamt 36 Wohneinheiten wurden zu Büros für Sozial- und Objektbetreuung, zu Aufenthaltsräumen und Waschküchen umfunktioniert.
Betreut werden die Geflüchteten vor Ort von der Diakonie München. Darüber hinaus ist rund um die Uhr ein Objektservice vor Ort, der auch als Ansprechpartner für die Bewohner fungiert.
Aktuell laufen noch letzte technische Arbeiten an der Anlage, die jedoch zeitnah abgeschlossen werden sollen. Auch ein Spielplatz wird in der Mitte der Anlage noch errichtet. Voraussichtlich ab Mitte Oktober 2024 können dann die ersten Bewohner ihr vorübergehendes Zuhause beziehen. In der Kirchheimer Unterkunft sollen Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht werden. Unter anderem werden hier diejenigen Geflüchteten unterkommen, die bislang bereits in einem Kirchheimer Hotel untergebracht sind, dessen Anmietung Ende des Jahres ausläuft.
Landrat Christoph Göbel, der im Rahmen des Tages der offenen Tür auch zahlreiche Fragen und Bedenken der Anwohnerinnen und Anwohner beantwortete, sprach der Gemeinde seinen Dank für die Unterstützung aus: „Mir ist bewusst, dass die Errichtung einer neuen Containerunterkunft für so viele Menschen – zumal in solcher Nähe zur bereits bestehenden Wohnbebauung – Fragen und Bedenken mit sich bringt. Sicherheit und Schutz unserer Lebensqualität sind für uns alle von größter Bedeutung. Das gilt auch für die Menschen aus der Ukraine und anderen Ländern, deren Heimat durch Kriege und Gewalt bedroht ist und die keine andere Option hatten als ihr Land zu verlassen. Unsere solidarische Gesellschaft basiert darauf, dass Menschen in Not einander helfen. Insoweit sehe ich es zum einen als unsere bürgerliche Pflicht, Menschen, die vor Krieg und Gewaltregimes flüchten, Schutz zu gewähren. Als Landkreis stehen wir zudem im Auftrag des Freistaats Bayern, diese Aufgabe verantwortungsvoll zu erfüllen. Ich danke der Gemeinde Kirchheim für ihre wertvolle Unterstützung und gute Zusammenarbeit bei dieser herausfordernden Aufgabe, die wir gemeinsam meistern müssen.“
Kirchheims Erster Bürgermeister Stephan Keck ergänzt: „Wir können die Unmenschlichkeit in der Welt nicht verhindern, aber dazu beitragen, dass bei uns Menschlichkeit gelebt wird. In diesem Sinne waren die Bürgerinnen und Bürger von Kirchheim immer solidarisch und werden dies auch in Zukunft sein.“