Planungen seit 1972

Bereits seit 1972 wird an einer die beiden Gemeindeteile Kirchheim und Heimstetten verbindenden Planung gearbeitet. Bürgerbeteiligung und ein reduzierter Planungsumgriff sowie die Stärkung der beiden vorhandenen Ortskerne von Kirchheim und Heimstetten durch den verbindenden Ortspark haben den Durchbruch gebracht. Mit nur einer Gegenstimme hat der Gemeinderat das vorliegende Strukturkonzept Kirchheim 2030 am 4. Oktober 2016 beschlossen.

  • 1972

    Erster Beschluss

    Beschluss für eine gemeinsame Ortsentwicklung in den Gemeinderäten der damals selbständigen Gemeinden Kirchheim und Heimstetten.

  • 1974

    Flächennutzungsplan

    Erster gemeinsamer und bis heute gültiger Flächennutzungsplan, der eine gemeinsame Entwicklung der Flächen zwischen beiden Gemeindeteilen vorsieht.

  • 1978

    Zusammenlegung

    Zusammenlegung der beiden Gemeinden.

  • 1980

    Erste Planung

    Konkretisierte Planung für eine Verbindung zwischen Kirchheim und Heimstetten.

  • 1990

    Planung abgelehnt

    Scheitern der Planung durch neue Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat.

  • 1992

    Plangutachten

    Auslobung eines gemeindlichen Plangutachtens. Vorgesehen war eine gemeinsame Ortserweiterung mit Einzelhandel, Wohnbau und öffentlichen Einrichtungen.

  • 1994

    Erster B-Plan Entwurf

    Mehrmalige Überarbeitung der Planung. Entwurf eines Bebauungsplans.

  • 2008

    Erneute Ablehnung

    Scheitern der Planung durch neue Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat.

  • 2009

    Ideen des Bürgerbeirats

    Ein Bürgerbeirat erarbeitete seine Empfehlungen zur Planung und Gestaltung des Areals. Im Herbst 2009 tagte erstmals das „Zukunftsforum Kirchheim“, in dem Bürger und Kommunalpolitiker gemeinsame Ideen für die Ortsentwicklungsplanung entwickelten.

  • 2010

    Planungs-Wettbewerb

    Wettbewerb über die Planung der städtebaulichen Maßnahmen.

  • 2014

    Gründung einer Projektgruppe

    Der 2014 neu gewählte Gemeinderat befasste sich eingehend mit der vorliegenden Planung, unter anderem durch eine Projektgruppe (mit den Gemeinderäten Glasl, Keck, Kleiber) sowie weiteren Beschlüssen.

  • 2016

    Strukturkonzept

    Verabschiedung des Strukturkonzepts Kirchheim 2030 im Gemeinderat.

  • 2017

    Bürgerentscheid

    Bürgerdialog und Bürgerentscheid.

Verknüpfung der Gemeindeteile

Das Strukturkonzept verknüpft die beiden Gemeindeteile Kirchheim und Heimstetten über einen großen Ortspark mit öffentlichen Bildungs- und Verwaltungseinrichtungen, Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten sowie einer Fahrrad- und Fußwegachse. Der neue Wohnraum orientiert sich am Ortspark und nimmt dessen naturnahen Charakter über grüne Fugen auf.

Grünflächen in derselben Größenordnung wie die Wohnbebauung sollen einen adäquaten Ausgleich darstellen und eine Verbesserung der Lebensqualität erzielen. So sollen, neben den schon bestehenden Gebäuden der Grund- und Mittelschule und des Jugendzentrums, weitere öffentliche Einrichtungen, wie das neue Gymnasium mit Turnhalle, am Park entstehen. Auch ein zentrales Rathaus mit Bürgersaal und Bücherei ist geplant. Das Seniorenzentrum der Gemeinde soll erweitert werden und auch für ergänzende Einrichtungen für Kinder in den Wohngebieten soll Raum geschaffen werden.

Planungsidee auf einen Blick

  • Attraktive Verbindung der beiden Gemeindeteile Kirchheim und Heimstetten durch den Ortspark.
  • Stärkung der Ortskerne, Erhalt der Identität und des Charakters von Kirchheim durch viel Grün.
  • Stufenweise Entwicklung über 10 bis 15 Jahre schafft bezahlbaren Wohnraum – bei maßvollem Einsatz von Flächen.
  • Verkehrsvermeidung durch neue Rad- und Fußwege und Stärkung des ÖPNV. Verkehrsverbesserung durch Umbauten am Kirchheimer Ei und an der Staatsstraße. Verkehrssicherheit durch Verkehrsberuhigung und Tempo-Reduzierung.

Bürgerbeteiligung stand am Anfang aller Planungen

Nach mehreren gescheiterten Versuchen, die Ortsentwicklung zwischen den Gemeindeteilen Kirchheim und Heimstetten voranzutreiben, wurde ein Bürgerbeteiligungsverfahren auf den Weg gebracht, um Ideen und Interessen der Bürger mit einzubeziehen. Diese Beteiligung sowie intensive Beratungen der jeweiligen Gemeinderäte prägen das heutige Struktur-konzept.

Ausgangspunkt waren drei Gemeinderatsklausuren 2008 und 2009, die die Rahmenbedingungen bzw. -ziele festlegten. Ein Bürgerbeirat sowie das „Zukunftsforum Kirchheim“ erarbeiteten auf dieser Grundlage ihre Empfehlungen zur Planung und Gestaltung des Gebietes zwischen Kirchheim und Heimstetten. Unter Einbeziehung dieses Bürgerdialogs beschloss der Gemeinderat 2010 die Grundzüge der Ortsentwicklung und die Auslobung eines städtebaulichen Wettbewerbs. In meh-reren Klausuren und Sondersitzungen wurden danach Anpassungen beschlossen, um aktuelle Entwicklungen zu berück-sichtigen. Das Strukturkonzept Kirchheim 2030 wurde schließlich im Oktober 2016 mit nur einer Gegenstimme beschlos-sen. Bis zum Bürgerentscheid im September 2017 konnten sich dann alle Bürger ausführlich im Rahmen eines weiteren Dialogverfahrens einbringen. Alle Hinweise, Anregungen und Kritikpunkte wurden dokumentiert und fließen in die jeweilige Ausführungsplanung ein, sollten die Bürger grünes Licht für dieses Konzept geben.

Der Wettbewerb

Ziel des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerbs war es, ein tragfähiges Grundgerüst für die Ortserweiterung zwischen den Gemeindeteilen Kirchheim und Heimstetten zu entwickeln. Für das etwa 96 Hektar große Gebiet wurde mit dem Sieger des Wettbewerbs, der Planungsgemeinschaft Zwischenräume, ein Masterplan erarbeitet, der die in offenen Beteiligungsforen eingebrachten Vorschläge miteinbezog und damit eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde für die nächsten Jahrzehnte sichern soll.

Vergleich Wettbewerb – Planung

Im Vergleich zum Wettbewerb konzentriert sich die Planung des Strukturkonzepts Kirchheim 2030 nun auf Flächen am und um den Ortspark. Von 944.930 m² wurde das Areal auf 486.600 m² reduziert, um weniger Fläche zu verbrauchen und Ressourcen zu sparen. Auch die Wohnformen sind dem zentralen Ortsbereich angepasst. Gleichzeitig kommt es durch das viele Grün aber nicht zu einer dichteren Bebauung als im Bestand.
Mit dem Verzicht auf weiteren Einzelhandel werden die bestehenden Ortskerne gestärkt. Es gibt keine künstliche neue Mitte, sondern eine attraktive Verbindung zwischen den lebendigen Gemeindeteilen Kirchheim und Heimstetten.

Um verkehrliche Verbesserungen zu erreichen, wird das Kirchheimer Ei zu einer funktionierenden Kreuzung umgebaut. Neue Beschleunigungsspuren schaffen eine Verbesserung der Anbindung an die Staatsstraße. Durch ein besseres Rad- und Fußwegenetz mit dann fünf Brücken über die Staatsstraße werden Wege deutlich kürzer und es kann gelingen, den Anteil innerörtlicher PKW-Fahrten zu reduzieren.

Ergebnis des Wettbewerbs 2011

Ergebnis des Wettbewerbs 2011

Planung Kirchheim 2030

Planung Kirchheim 2030

Baustruktur Kirchheim 2030 (Grafik: Zwischenräume Architekten und Stadtplaner GmbH)

Baustruktur Kirchheim 2030 (Grafik: Zwischenräume Architekten und Stadtplaner GmbH)