Gemeinde und Landratsamt schließen Pachtvertrag
In Kirchheim sollen demnächst Unterkünfte für Geflüchtete entstehen.
Innerhalb weniger Wochen sind mehr als 5.000 Menschen aus den Kriegsgebieten in der Ukraine in den Landkreis München geflüchtet. Zumeist sind es Frauen und Kinder, die in Deutschland und anderen europäischen Staaten vor den Angriffen aus dem russischen Nachbarland Zuflucht gesucht haben. Zurzeit kommen zwar nur noch wenige Geflüchtete hinzu, die überwiegende Zahl derer, die schon im Landkreis leben, ist jedoch privat untergekommen. Dass dies in vielen Fällen keine Lösung auf Dauer sein kann, ist klar. Zudem hat Kirchheim unter anderem mehrere Kinder mit ihren Pflegeeltern und Betreuern aus einem ukrainischen Familienkinderhaus aufgenommen. Diese sind vom Landratsamt aktuell in einem Hotel vor Ort untergebracht und benötigen mittelfristig eine neue Bleibe.
Das Landratsamt ist im Schulterschluss mit seinen Kommunen daran, bestehenden Wohnraum zu akquirieren und größere Unterkünfte zu schaffen. Die Gemeinde Kirchheim stand dem Landratsamt bereits von Anfang an tatkräftig zur Seite. Jetzt hat die Kommune dem Landratsamt ein Grundstück zur vorübergehenden Nutzung verpachtet, auf dem Wohnraum für rund 200 Geflüchtete entstehen soll.
Auf dem am Lindenviertel im Umgriff von „Kirchheim 2030“ gelegenen Grundstück, auf dem später eine Kinderbetreuungseinrichtung entstehen soll, will der Landkreis kleinere Wohneinheiten schaffen, die sich ganz besonders dazu eignen, dort Familien unterzubringen. Die Nutzung ist auf 30 Monate beschränkt. Im Bauausschuss wird der Bauantrag in öffentlicher Sitzung am Dienstag, 19. Juli, behandelt. Sitzungsort ist die Mensa der Grund- und Mittelschule Kirchheim, Sitzungsbeginn ist 20 Uhr.
„Ich bin der Gemeinde Kirchheim für ihre Unterstützung bei der Bewältigung der Flüchtlingssituation überaus dankbar. Dass uns die Gemeinde ein Grundstück für Geflüchtete zur Verfügung stellt, ist großartig. Sicher werden hier auch viele Menschen eine Unterkunft finden, die bereits anderweitig in Kirchheim und der näheren Umgebung untergekommen sind“, so Landrat Christoph Göbel.
„Zuvorderst sind die Plätze für Geflüchtete aus der Ukraine vorgesehen, die bereits am Ort untergebracht sind. Familien, deren Kinder hier zum Teil schon zur Schule gehen. Da die privaten Unterbringungen und auch die Lösung im Dormero-Hotel nach und nach enden, wollen wir hier einen Anschluss schaffen, der zeitlich beschränkt ist“, so Kirchheims Erster Bürgermeister Maximilian Böltl.