Naturnahe Gestaltung von Gärten
Die Flächenversiegelung in Bayern und Deutschland nimmt seit Jahren immer weiter zu. So wurden beispielweise im Jahr 2018 in Bayern 10 Hektar Fläche pro Tag versiegelt. Des Weiteren verläuft die Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche deutlich steiler als die Entwicklung der Einwohner. Die Wald- und Wasserflächen verlaufen seit 1980 relativ konstant, wohingegen die Landwirtschaftsfläche stetig abnimmt.
Einfahrten, Stellplätze, Wege, Terrassen und Gewerbeflächen, die mit Beton, Asphalt oder Pflasterbelägen versiegelt sind, verhindern vielerorts die Versickerung von Regenwasser. Dieses Wasser fehlt der lokalen Grundwassererneuerung und stört somit empfindlich die Flora und Fauna in unserem Gemeindegebiet. Zudem kommen negative Effekte wie Überwärmung, trockene und staubigere Luft, weniger Grundwasser und schlechtere Grundwasserqualität.
Hausbesitzer können einen wichtigen Beitrag leisten, indem bei der Gestaltung des Gartens oder Vorgartens so wenig Fläche wie möglich überbaut wird. Sollte dies nicht möglich sein kann die Fläche mit wasserdurchlässigen Materialien befestigt werden. Hier einige Beispiele wie stark die Versickerungsleistung verschiedener Befestigungen ist:
Versickerungsleistung verschiedener Beläge | |
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Schotterrasen | 70 – 100 % |
wassergebundene Decken | 50 – 60 % |
wasserdurchl. Betonpflaster | bis 100 % |
Rasengittersteine | 50 – 60 % |
Holzpflaster | 50 % |
Rindenschrot | 80 – 92 % |
Beton + Asphaltdecke | 0 % |
Darstellung über die Versickerungsleistung verschiedener Beläge in Prozent (Quelle: Stadt Burgwedel)
In Bild 3 wird dargestellt wie ein Vorgarten wenig natürliche Fläche bietet und so einen negativen Effekt auf seine Umwelt hat. Bild 4 zeigt hingegen ein positives Beispiel, wie ein Vorgarten naturnah angelegt werden kann.
Außerdem kann durch eine Dachbegrünung eine wichtige Förderung für die Umwelt geleistet werden. Die Begrünung von Dächern hat viele positive Aspekte. Hierzu zählt die Verbesserung des Stadtklimas, der Wasserrückhalt, das Angebot als Ersatzlebensraum für Insekten und Vögel, sowie kühlende Effekte bei Gebäuden.
Bei den Planungen zu Kirchheim 2030 werden diese Effekte bereits so gut wie möglich berücksichtigt. Weshalb von 486.600 m² Gesamtfläche ein Anteil von 153.000 m² Grünfläche vorgesehen ist. Die restlichen Flächen teilen sich in 153.500m² Wohnbauland, 102.600 m² Gemeinbedarf und 77.500 m² Verkehrsflächen auf.
Bevor Sie mit Ihren Planungen beginnen, sollten Sie überprüfen ob Sie bestimmte Auflagen, zum Beispiel im Bebauungsplan, erfüllen müssen. Gerne können Sie sich bei diesen Erkundigungen an das Bauamt wenden.
Bei Fragen rund um das Thema Bodenentsiegelung steht Ihnen das Umweltamt unter umweltamt@kircheim-heimstetten.de gerne zur Verfügung.
Quelle der Darstellung: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)