Objektive Indikatoren für die Lebensqualität in Kirchheim
Von Wolfgang Gerstenberger
Die Messung der Lebensqualität von Ländern und Regionen mithilfe statistischer Indikatoren hat auf internationaler und nationaler Ebene schon Tradition. Kaum wurde bisher aber der materielle und immaterielle Wohlstand in einer Gemeinde und deren Entwicklung über die Zeit untersucht. Eine Studie von Wolfgang Gerstenberger misst die Lebensqualität in Kirchheim anhand statistischer Daten. Dabei werden acht Aspekte der Lebensqualität anhand von insgesamt 18 Indikatoren beleuchtet. Natürlich umfasst diese Auswahl nicht alle Aspekte der Lebensqualität. Aber schon für die 18 Indikatoren fehlten z.T. auf Gemeindeebene amtliche Daten und mussten geschätzt werden.
Im Folgenden werden nur die Ergebnisse für den Aspekt „Berufschancen der Jugend“ herausgegriffen. Über diese werden Vorentscheidung bereits im Kindesalter getroffen. In Kirchheim stehen relativ mehr Kita- und Kindergartenplätze als im Durchschnitt der Gemeinden des Landkreises zur Verfügung. Dies ist gut für die Kommunikationsfähigkeit und das Sozialverhalten der Schüler und die Integration ausländischer Kinder. Die Schulausbildung erfolgt im Schulverband Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim, unterstützt vom Landkreis München. Das Schulsystem im Landkreis eröffnet den Jugendlichen unter 18 Jahren bessere Berufschancen als im bayrischen Durchschnitt. Der Trend geht klar zum Abschluss mit Abitur. Die eher rückläufige Quote der mittleren Schulabschlüsse ist ein Problem für das Handwerk. Kinder von Ausländern bleiben deutlich häufiger als deutsche Schüler ohne Schulabschluss.
Insgesamt ergibt sich ein eher positives Bild der Lebensqualität in Kirchheim. Viele der betrachteten Indikatoren zeigen Ergebnisse des Verhaltens der Kirchheimer Bürger bzw. spiegeln die Qualität des Angebots der privaten Wirtschaft und von zivilen Organisationen wieder. Auch Entscheidungen von Gemeinderat und -verwaltung haben beigetragen. Die Analyse fußt nur auf objektiven Indikatoren. Nach dem Stand der Forschung bestimmen jedoch objektive Bedingungen und subjektive Wahrnehmungen gemeinsam die Lebensqualität der Bürger in einer Gemeinde. Für ein Gesamtbild müssten die Kirchheimer Einwohner deshalb befragt werden, wie sie die Lebensqualität in der Gemeinde einschätzen.
Die vollständige Studie von Herrn Gerstenberger können Sie über nachfolgenden Link als PDF-Datei herunterladen.