Schützen, was man kennt und liebt
Der Natur auf der Spur – der sanierte Baumlehrpfad lädt wieder zu einem Spaziergang ein. Auf dem 3,5 Kilometer langen Rundgang lernen Bürger aller Generationen verschiedene Baumarten kennen, hören ihre Blätter rauschen, können ihren Duft wahrnehmen, erfahren über deren Funktion als Luftfilter und Sauerstoffspender. Je mehr wir über Bäume wissen, desto stärker setzen wir uns für ihren Schutz ein.
Für die Erhaltung und Entwicklung unserer heimischen Landschaft ist es notwendig, dass das Wissen über ökologische Zusammenhänge vermittelt wird. Ziel des Baumlehrpfades ist es, den Wert der Bäume in den Vordergrund zu rücken. Der Rundgang gibt eine Möglichkeit, unsere Heimat bewusster zu erleben. Auch Aspekte, wie Bäume durch Krankheiten oder Naturgewalten gefährdet werden, werden auf der Tour thematisiert.
„Der Mensch schützt, was er kennt und liebt. Informieren Sie sich über unsere Bäume, nutzen Sie den Lehrpfad für einen erholsamen Spaziergang und erfahren Sie gleichzeitig mehr zu Natur-, Klima- und Artenschutz“,
mit diesen Worten lädt Erster Bürgermeister Maximilian Böltl die Bevölkerung zum Rundgang ein.
23 verschiedene Baumarten, unter anderem die Silberweide, Bergulme, Kiefer säumen den Weg des Lehrpfades. Wer den ungefähr 3,5 Kilometer langen Rundweg durch Heimstetten ablaufen möchte, beginnt damit am besten am Bajuwarenhof. Hier finden sich die ersten drei Baumarten: Silberweide, Gemeine Fichte und Rotbuche. Eine große Infotafel zeigt den Verlauf des Weges und die einzelnen Stationen. Über den Sportpark Heimstetten und die Vogelsiedlung führt der Weg zur Grund- und Mittelschule und dann, teils entlang der Felder, wieder zum Ausgangspunkt zurück. Wer die Strecke komplett ablaufen möchte, sollte ungefähr anderthalb Stunden einplanen. Eine Abkürzung über den Hausener Holzweg mindert die Gehzeit. Der Pfad ist mit Pfeilen ausgeschildert.
Mit viel Einsatz und Engagement hat Robert Maier, Leiter des Umweltamtes zusammen mit dem gemeindlichen Gärtnerteam den Lehrpfad in den vergangenen Wochen saniert. Eröffnet wurde der Rundgang bereits 2017, das in der Gemeinde als „Jahr der Umwelt“ ausgerufen war. Leider wurden Teile des Pfads im Laufe der Jahre immer wieder zerstört – Stationen wurden beschädigt, Hinweistafeln beschmiert oder herausgerissen. Nun wurden neue Schilder angebracht mit der Hoffnung, dass sie nicht dem Vandalismus zum Opfer fallen, sondern der Information für Klima- und Naturschutz dienen.
Natur- und Klimaschutz sind Schwerpunkte in der Kommune. Als Ausgleich für den Eingriff der Baumaßnahmen im Rahmen von Kirchheim 2030 werden 177.526 Quadratmeter neue Flächen als Rückzugsräume für die heimische Flora und Fauna geschaffen. Die waldrechtlichen Ausgleichsflächen (Ersatzaufforstungen) umfassen 65.200 Quadratmeter. Da Kirchheim Austragungsort der Bayerischen Landesgartenschau 2024 sein wird, kann der Ortspark jetzt in einem Zuge und aus einem Guss realisiert werden. Fördermittel und Fachbeteiligung ermöglichen ein überdurchschnittliches Niveau bei allen Baumstandorten und Pflanzflächen. Durch die Landesgartenschau werden 408 neue Bäume gepflanzt, die bereits rund 13.700 kg CO2 gebunden haben. Wenn man von einem jährlichen Wachstum von fünf Prozent ausgeht, können in den Folgejahren jeweils zusätzlich rund 685 kg CO2 gebunden werden.
Wie wichtig Bäume als Luftfilter und Sauerstoffspender sind, können alle Bürgerinnen und Bürger bei einem Spaziergang entlang des Baumlehrpfades schon heute erfahren.