Bajuwarenhof ist riesiges Wildbienenhotel
In Deutschland leben über 500 verschiedene Wildbienenarten. Ihr Schutz ist für unsere Umwelt ebenso wie für die Lebensmittelproduktion von immenser Bedeutung. Allerdings geht die Anzahl bestäubender Insekten in Europa seit längerem immer weiter zurück. Um auf diese Situation aufmerksam zu machen, hat die UN den 20. Mai zum Weltbienentag ausgerufen.
Einige der in Deutschland lebenden Wildbienen finden auf dem Bajuwarenhof Kirchheim, besonders in den schilfgedeckten Dächern der Gebäude, ideale Nistbedingungen. Auch in diesem Jahr sind hier wieder erfreulich viele Bienen geschlüpft und haben ihre Nistplätze für das kommende Jahr angelegt. Darüber hinaus bietet die umliegende Grünfläche auf dem Hof ein reiches Nahrungsangebot. Die extensive Nutzung der Wiesen, die nur in größeren Abständen gemäht werden, hat dazu geführt, dass sich hier zahlreiche Wildblumen angesiedelt haben, die als Bienenweide dienen. In den nächsten Jahren wird das Angebot sogar noch erweitert, denn der neue Pflanzplan des Kräuter- und Gemüsegartens im Westteil des Geländes umfasst zahlreiche für das Frühmittelalter nachgewiesene bzw. anzunehmende Pflanzen, die den Insekten auf dem Hof Nahrung bieten. Der Reichtum an Nahrungsquellen ist dabei so groß, dass in Absprache mit der zoologischen Staatssammlung München auch noch ein Honigbienenvolk in der Nähe angesiedelt werden könnte, ohne dass es zur Verdrängung kommen würde. Nach der Prüfung entsprechender archäologischer Funde und Befunde wird daher diskutiert werden, ob wir in Zukunft auch den Honigbienen im Umfeld des Hofes ein Zuhause bieten können. Eine Gefahr für den Besucher besteht indes nicht.
Wildbienen stechen nur im äußersten Notfall, darüber hinaus ist bei vielen Arten der Stachel weniger kräftig ausgebildet als bei den Honigbienen. Letztere würden außerdem nicht direkt auf dem Gelände des Hofes angesiedelt werden, sondern an einem geschützten Platz in der näheren Umgebung.