Treesense“-Technologie im Feldversuch auf dem Gelände der LGS
Wie es den bestehenden Bäumen auf dem Landesgartenschau-Gelände geht, hat das Startup Treesense zwischen Februar und September dieses Jahres mit einer neuartigen Sensorik
vermessen. Die gute Nachricht: alle verpflanzten Großbäume sind gesund. „Trotz unterschiedlicher Entwicklungen sind die betrachteten Bäume der Landesgartenschau in einem sehr guten Zustand“, heißt es in dem Bericht, den das junge Unternehmen „Treesense“ vor wenigen Tagen vorgelegt hat.
Im November 2020 hatte die Gemeinde insgesamt 18 Großbäume von der Kreuzung „Kirchheimer Oval“, welche umgebaut wird, auf das Gelände der Landesgartenschau Kirchheim verpflanzen lassen. Fünf dieser Bäume stattete „Treesense“ im Dezember 2021 mit Sensoren aus: eine Kirsche in der Sphäre „Garten“, eine Stieleiche in der Sphäre „Wildnis“, eine Esche in der Sphäre „Wasser“ und jeweils eine Linde in den Sphären „Wiese“ und „Wald“ Die wichtigste Frage lautete: Wie reagieren die Bäume auf Trockenstress, ausgelöst durch die insgesamt steigenden Temperaturen im Rahmen des Klimawandels? Die Antwort: „Jeder Baum hat eine andere Stressgrenze. Aber die Daten zeigen, dass es Bäume gibt, die sich besser von dem Trockenstress erholen als andere“, erklärt der studierte Forstwissenschaftler und zertifizierte Baukontrolleur Giancarlo Foderá. Am Beispiel der Linde in der Sphäre „Wiese“ erläuterte das Team beim Pressetermin gemeinsam mit der Gemeinde Kirchheim die generierten Daten. „Die Grafik ist nahezu vollständig grün eingefärbt. Das bedeutet, dass die Linde allgemein einen guten Gesundheitszustand aufweist und auch die Hitzeperioden insgesamt gut vertragen hat“, so Semir Babajić vor Journalisten. Im Juni und Juli wurden nur zwei Tage als kritisch klassifiziert (rot). Ein Zustand im gelben Bereich war laut „Treesense“ angesichts der langanhaltenden Hitzephasen in diesem Sommer zu erwarten gewesen. Erwähnenswert ist für „Treesense“ auch, dass „die umliegenden Baustellen der Landesgartenschau offensichtlich keinen negativen Einfluss auf die Entwicklung des Baumes hatten. Semir Babajić: „Man könnte sogar argumentieren, dass die Bewässerung für die neu gepflanzten Bäume auf der umliegenden Fläche auch einen positiven Einfluss auf die Linde hatte. Das lässt sich aus den positiven Entwicklungen der Kurve in den Hitzemonaten schließen.“ Für die Bayerische Landesgartenschau Kirchheim 2024 stand der Umgang mit Trockenheit bei den Pflanzungen im neuen Ortspark von Anfang an erster Stelle. „Wir setzen bei unseren Neupflanzungen auf eine Kombination aus heimischen Baumarten und sogenannten Klimabäumen“, erklärt Geschäftsführer Maximilian Heyland. „Letztere sind den unterschiedlichen Herausforderungen des Klimawandels besonders gut gewachsen.“
Fotos: Treesense und Kirchheim 2024 GmbH/Sophia Schreib